Uffbasse: Spielabend ab sofort Dienstags!!
Jeden DIENSTAG ab 20 Uhr – offen für alle ab 18
Spiellokal: zappbar
Glauburgstr. 1, 60318 Frankfurt
Qualitätsschach seit 1982
Alles allgemeine zu Turnieren und so…
Uffbasse: Spielabend ab sofort Dienstags!!
Jeden DIENSTAG ab 20 Uhr – offen für alle ab 18
Spiellokal: zappbar
Glauburgstr. 1, 60318 Frankfurt
Wir alle sind fassungslos, dass unser lieber Freund und Schachbruder plötzlich und völlig unerwartet aus unserer Mitte gerissen wurde. Jochen ist 1996 zu uns in den Verein gewechselt. Seine liebenswerte Art, seine große Hilfsbereitschaft und sein Sinn für Humor werden uns sehr fehlen. Er war zuverlässig und immer da wenn man ihn brauchte. Für viele von uns war er aber nicht nur ein spezieller Schachfreund, sondern ein echter Kumpel mit dem wir unglaublich viele Erlebnisse geteilt haben. Er hinterlässt eine große Lücke, nicht nur bei uns. Jochens Energie hätte für drei gereicht, er war voller Lebenslust und Interesse an so vielen Dingen. Auf den ersten Blick sah man sein Engagement für „Die Partei“, im Eintracht Fanclub Kommando Anton Hübler und natürlich auch beim BvK. Auf den zweiten Blick war da aber noch viel mehr. Angefangen von seiner Leidenschaft für Problemschach die ihn noch im Juni nach Hofheim zur Deutschen Lösermeisterschaft und in die deutsche Löser-Nationalmannschaft geführt hatte, bis hin zu seinem sozialem Engament, Interesse für Musik und Reisen. Wir verlieren einen sehr klugen, kämpferischen Menschen mit dem Herz am rechten Fleck und einen sehr guten Freund.
Wir werden ihr für alle Zeit ein ehrendes Andenken bewahren.
Den Hinterbliebenen sprechen wir unser tiefempfundenes Mitgefühl aus.
Im Namen aller Mitglieder.
Der Vorstand des Schachclubs Brett vorm Kopp Frankfurt.
Hier veröffentlichen wir gern noch weitere Erinnerungen.
Habe ein Nachwort für Jochen geschrieben, weil er ein besonderer Freund war. So habe ich Ihn kennen gelernt und als Freund werde ich Ihn so in Erinnerung behalten.
Jochen und ich lernten uns ca. 1998 kennen, Jochen war ein fester Bestandteil der Betreuergruppe, die bei den Hessischen Jugendmeisterschaften geholfen haben.
Da fand ich ihn noch recht skurril, aber nett. Wir freundeten uns aber erst später an, ich weiß nicht genau wann, muss um die Jahrtausendwende im Gauß gewesen sein.
Jochen spielte dort öfter Backgammon und mich packte das Interesse und wollte das Spiel auch lernen. Jochen bot mir an um Geld zu spielen, doch das war mir doch etwas zu riskant, ich meinte, ich würde mit ihm um Getränke spielen und so hatte er wenigstens ein wenig Anreiz.
Für Jochen ging es nicht um Geld, er wollte nur dass man es richtig lernt.
Später wurde Jochen auch mein Lehrmeister beim Skat und Doppelkopf, wie sich herausstellte, war Jochen in den meisten Karten und Brettspielen überaus stark und erreichte jedes Mal ein sehr hohes Niveau, so dass er auch locker mit Bundesliga Spielern mithalten konnte.
Beeindruckend war die Intensität seines Trainings, er gab nie auf. Vielleicht hat er es auch aus diesem Grund geschafft, nebenbei noch weitere Sprachen zu erlernen. Er beherrschte Englisch, Spanisch und Vietnamesisch.
Reisen war eine weitere sehr große Leidenschaft, er brachte mir das Backpacking bei. 2004 durfte ich mit ihm mit nach Thailand. Wir wollten noch weiter nach Vietnam, aber mein Urlaub dauerte nur 3.5 Wochen insgesamt und Jochen hatte 7 Wochen, woraufhin ich einen Rückzieher machte und dann Thailand weiter alleine bereiste. Das bedauerte ich sehr im Nachhinein, da die 1.5 Wochen mit ihm sehr nett waren und wir viel abseits der Pfade erlebt haben.
Jochen hatte ein sehr großes Herz, so unterrichtete er z.B. in Vietnam Englisch an einer Schule. Das hatte nicht nur „Altruistische“ Gründe ( wie er seine Hilfe immer wieder anbot), sondern natürlich lernte er auch sehr nette Vietnamesische Frauen kennen. Eine hatte es Ihm besonders angetan, Dung hieß die Dame, Sie war verheiratet, weswegen Jochen nie mehr versuchte, Jochen meinte immer, dass Sie wohl seine Seelenverwandte sei.
Später hatte Sie Krebs, Jochen hatte überhaupt kein Problem, Ihre Therapie in Vietnam zu bezahlen, was so 3000 bis 5000 Euro betrug.
Jochen war immer sehr großzügig, vor allem bei Leuten, die sich nicht viel leisten konnten.
Er spendierte gerne, wenn er sich sicher war, dass es auch wirklich ankommt.
Musik und Klavierspielen waren ihm sehr wichtig, er spielte auch selber Klavier, aber es hat nie seinen Ansprüchen genügt. Er schwärmte immer von Freunden, die spielen würden, als ob eine CD laufen würde. Wir waren auch zusammen in Wiesbaden im „Caligari“ und haben „The Good, the Bad and the Ugly“ mit einem Orchester untermalt. Solche Veranstaltungen fand er immer großartig.
Politisch war er auch sehr aktiv, so las er sich immer die Programme der jeweiligen Parteien durch und kommentierte auch gerne auf FB manche Abgeordnete, die klaren Stuss erzählten.
Später trat er der Partei „Die Partei“ bei und setzte sich mit einem Augenzwinkern für verschiedene Themen ein. Das hat Ihm sehr gefallen, vor allem, dass er dort viele Gleichgesinnte gefunden hat.
Weitere große Hobbys von Jochen waren Fussball, Quizzen und am Ende Problemschach.
Beim Fussball duellierten er und seine Freunde sich immer wieder in „unnützem“ Wissen, Sie wussten sogar in welchem Jahr welches Team WM wurde und wer die Torschützen waren. Es ging bei ihm so weit, dass er ein Fussball Forum fand und sich dort so engagierte, dass er mit den Leuten aus dem Forum in Urlaub gefahren ist.
Davon hat er immer stolz erzählt, und wie viele dieser Freunde über Fußball philosophieren konnten.
Beim Quizzen brachten es Jochen fertig seine Freunde so an zu stecken, dass sie am Ende nur noch am Tisch saßen und alle gegeneinander am Handy Quizduell gespielt haben.
Später zog sich Jochen zurück und spielte nur noch sporadisch, so dass keiner mehr gegen ihn spielen wollte, weil die anderen von der Punktzahl her so enteilt waren. Jochen konnte immer noch jeden schlagen und deswegen hätten die anderen Punkte eingebüßt in der „Weltrangliste“. Darüber musste er mir mit einem Schmunzeln berichten.
Ich war immer eines seiner Versuchskaninchen, er schrieb mich immer an, wenn er ein neues Quiz ausgetüftelt hatte, und ich musste herhalten. Das war mir immer peinlich, da ich natürlich nie gut abschnitt. Manchmal wunderte er sich über mein wenig Wissen, und manchmal war er beeindruckt von bestimmten Fachwissen. Aber er war nie herablassend.
Die H.K. Ralley war eines seiner Highlights im Jahr, darauf freute er sich sehr, und erklärte mir immer ausführlich, welches Team wie abgeschnitten hat und wer mit wem zusammen gespielt hat, welche Fragen er doch hätte anders beantworten können und welche Fragen doch etwas fragwürdig gestellt waren.
Problemschach war sein letztes großes Hobby, was er mit so großer Hingabe durchführte, dass er es sogar in die Nationalmannschaft geschafft hat.
Wäre er nicht so früh gestorben, hätte er sicher auch eigene Kompositionen erschaffen.
Nebenbei schaffte er es auch auf Lichess in allen Disziplinen 2000 Elo zu erreichen, wer das einmal selber probiert hat, weiß wie schwer es ist, dies zu erreichen.
Vivi ist seine große Liebe, für die er alles gemacht hat. Sie haben sich in Deutschland kennengelernt, doch Ihr hat es hier nicht gefallen. Sie ist dann nach Taiwan und Jochen hat sehr mit der Situation gehadert. Bis auf 1 Freund haben Ihm alle abgeraten, zu ihr zu fliegen. Jochen hat aber gemeint, er verbindet es mit Urlaub und ist dann nach Taiwan geflogen.
Auch dieses Ziel hat er geschafft, Vivi hat sich dann für Jochen entschieden und ist dann nach Deutschland gezogen. Jochen hat immer von ihr geschwärmt, für ihn war es seine Traumfrau, er wollte nie etwas anderes haben.
Jochen bleibt für mich als Freund in Erinnerung, der alles geschafft hat, was er sich vorgenommen hat.
Großherzig und treu, ehrlich und jemand zum Anfassen ohne jegliche Allüren.
Ich werde Dich schmerzlich vermissen, mein bester Jochen.
Ich war u.a. letztes Jahr mit Jochen auf Lyon-Fahrt und wurde von Jochen mit Engelsgeduld aufs Problemschach angesetzt und habe ihn dafür mit verrückten Schachformen getriggert – für Euch, die ihn besser und länger kennen eine Selbstverständlichkeit, dass er es als erster schaffte, in allen (ALLEN) Varianten 2000 Lichess-Elo zu erreichen.
Es bleibt eine für mich weiterhin nicht fassbare Nachricht – Danke all denen, die besondere Erinnerungen an Jochen hier und anderswo teilen.
Jochen war einer von den Menschen, die in Erinnerung bleiben.
Falko (Fluke180), Hamburg