Lieber Wolfgang,
leider ergab sich keine Gelegenheit mehr, diese Worte noch zu deinen Lebzeiten persönlich an dich zu richten, so bleibt mir nur dieser Weg.
Ich möchte danke sagen. Danke für viele Kämpfe, die du bei Brett vorm Kopp geleitet hast. Du warst nicht nur ein ruhiger und souveräner Schiedsrichter, sondern hattest auch immer tröstende Worte für diejenigen parat, deren Partie nicht ganz wunschgemäß verlaufen war. Seit unserer ersten Saison mit Dir war immer mein erster Wunsch an den Staffelleiter, dass du auch in der jeweils nachfolgenden Saison möglichst häufig unsere Kämpfe pfeifen sollst. Schönerweise wurde das öfter gewährt. Wir hatten den Eindruck, du habest dich auch bei uns wohl gefühlt. Ich hoffe, das stimmt.
Noch gut kann ich mich auch an ein schachliches Aufeinandertreffen von uns erinnern. Es war während einer Bezirksblitzmannschaftsmeisterschaft irgendwann Anfang der 2000er. Ich hatte einen guten Lauf und erzielte 15 Punkte aus 16 Partien. Ich muss wohl nicht erwähnen, wer mir den Punktverlust bescherte. Diese Niederlage tat einfach so überhaupt nicht weh.
Wir werden Dir ein ehrendes Andenken gewahren.
Jochen Wege, Brett vorm Kopp Frankfurt